Staatliche Kindergärten gibt es in Burkina Faso nicht, und private Kindergärten sind teuer. In den staatlichen Primarschulen werden in der Regel über 100 Kinder auf dem Boden sitzend in einer Klasse von einer Lehrperson unterrichtet. So ist die Qualität des Unterrichts meist unbefriedigend. Privatschulen sind, wie private Kindergärten, für einen grossen Teil der Bevölkerung unerschwinglich.
Mit diesen Gegebenheiten vor Augen gründeten Yvonne Striegel-Toe, selber aus Burkina Faso, und ihr Mann Martin Striegel 2014 einen ersten Kindergarten namens Les Emmeraudes. Die Projektidee ist einfach: Die Jahresgebühren sind so tief, dass sie für einen breiten Kreis von Familien erschwinglich sind. Andererseits sind sie hoch genug, um einen grossen Teil des Betriebs (Löhne des Personals, Unterrichtsmaterial, Wasser, Strom, Versicherung usw.) abdecken zu können. Das Projekt übernimmt neben den Bau und Erhalt der Gebäude alle zusätzlich anfallenden Kosten sowie Neuinvestitionen.
2020 kamen ein zweiter Kindergarten und eine Primarschule hinzu. Die Projektprinzip ist das selbe, wie beim Kindergarten. Hinzu kommt aber noch der Qualitätsgedanke: Bei Les Emmeraudes liegt die maximale Schülerzahl pro Klasse bei 45, alle Kinder haben Bank und Pult, und die Unterrichstsqualität wird von pädagogischen Berater*innen überwacht.
Les Emmeraudes – Kindergarten
Die zwei Emmeraudes-Kindergärten weisen jeweils drei Jahrgänge auf. Sie heissen «petite section», «moyenne section» und «grande section» und sind für Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren bestimmt. Aufgrund anhaltender Nachfrage wurde ein Seitenraum von Emmeraudes 1 zu einem reinen Hort für Kleinkinder umfunktioniert. Somit können vor allem die Verkäuferinnen am nahegelegenen Markt ihre Kinder bedenken los zur Aufsicht übergeben. Zurzeit sind dort zwei Betreuerinnen für zwölf Kinder verantwortlich.
Einen weiteren Eckpfeiler hat das Projekt:
Hygienische Versorgung: An bestimmten Tagen kommt eine Krankenpflegerin vorbei und leistet medizinische Versorgung (z.B. Impfungen).